Kolberg

Geschichte

Die erste Erwähnung der Siedlung Kolberg an den Ufern des in die Ostsee mündenden Flusses Parcent stammt aus dem 7. Jahrhundert. Die Einwohner von Kolberg beschäftigen sich seit langem mit der Fischerei und der Erschließung von Salzvorkommen, die dann an skandinavische und westeuropäische Länder verkauft wurden. Es ist nicht verwunderlich, dass der Name des Dorfes aus dem Polnischen übersetzt "in Küstennähe" bedeutet. Nach Jahrhunderten des aktiven Handels mit Fisch und Salz verwandelte sich das Dorf in eine kleine Stadt.

Die Errichtung eines polnischen Fürstbistums im Jahr 1000 auf seinem Territorium trug noch mehr zur Entwicklung von Kolobrzeg bei. Bereits im Jahr 1255 erhielt die Siedlung offiziell den Status einer Stadt, und im Jahr 1284 wurde die neue Stadt in die Hanse der deutschen Bundesländer aufgenommen und erhielt den zweiten Namen - Kolberg. Was das Mittelalter anbelangt, so war Kolberg eine fortschrittliche und reiche Siedlung, in der Gebäude aus Stein gebaut wurden, ein Abwassersystem entstand, politische und staatliche Probleme gelöst wurden und der Handel mit Hering und Gewürzen mit Salz ein internationales Niveau erreichte.

In den folgenden Jahrhunderten überlebte Kolberg den Siebenjährigen Krieg, überstand die Belagerung der Franzosen in den Napoleonischen Kriegen und wurde im 18. Jahrhundert sogar zu einer militärischen Festung, um die zunehmenden Angriffe feindlicher Armeen erfolgreich abzuwehren. Im 19. Jahrhundert erhielt die Stadt eine Atempause und wurde ein großes Industriezentrum mit landwirtschaftlicher Produktion, Sägewerk, Fabriken und Pflanzen. Gleichzeitig wurden auf dem Gebiet von Kolberg thermische Salzquellen entdeckt, deren chemische Zusammensetzung für die Wiederherstellung des menschlichen Körpers ideal geeignet war. Dieser Befund trug zum Bau mehrerer medizinischer Bäder bei und markierte den Beginn der Entwicklung der Stadt als Kurort.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde Kolberg leider fast vollständig zerstört und blieb dann für mehrere Jahre ein großes Krankenhaus für Soldaten. Am Ende des Krieges schloss sich die Stadt wieder Polen an und gab ihren ursprünglichen Namen zurück - Kolobrzeg. Im 20. Jahrhundert wurden in den Gebieten von Kolobrzeg umfangreiche Arbeiten zum Wiederaufbau von Gebäuden durchgeführt, und der Schwerpunkt lag nicht wie bisher auf der Industrie, sondern auf den Kurortaktivitäten. Übrigens, da vom historischen Zentrum der Siedlung fast nichts mehr übrig war, wurde beschlossen, das Zentrum näher an die Ostsee zu rücken. So erwarb die Stadt, die früher für ihre Fabriken und Pflanzen berühmt war, plötzlich grüne Parks, blühende Gassen, Bäder, ein Renaissance-Kurort und Kurhäuser in der Nähe von Heilquellen.

Jetzt heißt der polnische Badeort Kolberg „Perle der Ostsee“ und ist einer der beliebtesten Orte für Erholung und Gesundung an der Ostsee. Die Strandlinie von Kolberg mit ausgestatteten Erholungs- und Badeplätzen erstreckt sich über 12 km. Darüber hinaus hier können Sie einen Trinkkur, Schlammpackungen ausprobieren und Ihre Gesundheit auf andere Weise verbessern.

Sehenswürdigkeiten

Das Kurort bietet zahlreiche Unterhaltungs- und Freizeitmöglichkeiten: Teilnahme an bunten Festivals und Musikkonzerten, Besichtigung von Clubs und Restaurants mit Themenabenden, Fahrten auf Yachten und Booten, Segeln auf einem Piratenschiff oder einem Wikingerboot, Ausflug ins Aquarium, touristisches Radfahren und traditionell für Kolberg Angeln.

Museum der polnischen Waffen

Im Schloss Braunschweig und im Büro in der Gerchakstraße können Sie das Waffenmuseum besichtigen, das eine reiche Sammlung von Waffen aus verschiedenen Epochen enthält. Im Museum können Sie mehr über mittelalterliche Waffen erfahren, Ritterrüstungen, Kettenhemden, Degen, Schwerter und Lanzen sowie Belagerungswaffen wie Katapulte und Kanonen inspizieren. Im Museum gibt es eine eigene Ausstellung, die sich dem Thema Marine widmet und in der antike Navigationsinstrumente von besonderem Interesse sind. Es ist nicht weniger neugierig, die Waffen der polnischen Aufstände des 18.-19. Jahrhunderts sowie die Uniform der Soldaten der Weltkriege des 20. Jahrhunderts zu untersuchen. Das Museum verfügt übrigens über einen offenen Innenhof, in dem Modelle von Militärflugzeugen, Autos, Artillerie und gepanzerten Fahrzeugen ausgestellt sind.

Pulverturm

Das Gebäude des Pulverturms ist eines der beiden historischen Objekte von Kolberg, die die Weltkriege überstanden haben. Der Pulverturm, oder auch Lottoturm genannt, wurde im Mittelalter (ca. im 14. Jahrhundert) erbaut und war damals Teil des Verteidigungssystems der Stadt.

Rathaus

Im Zentrum von Kolberg befindet sich ein historisches Rathaus, das 1829 vom Architekten Karl Schinkel im neugotischen Stil errichtet wurde. Interessanterweise wurde das Gebäude des Rathauses auf dem Fundament des mittelalterlichen Rathauses erbaut, weshalb die Stadtverwaltung diesen Ort immer besetzt hat. Das alte Gebäude wurde leider während der Napoleonischen Kriege zerstört. Bei der Planung eines neuen Rathauses versuchte der Architekt jedoch, das strenge und erhabene Erscheinungsbild des früheren Gebäudes wiederzugeben. So entstand ein zweistöckiges Gebäude in Form eines mittelalterlichen Wehrturms mit Innenhof und hohen gotischen Gewölben. Die Fassade aus rotem Backstein ist nicht nur mit hohen Fenstern verziert, sondern auch mit einer obligatorischen Uhr mit dem Wahrzeichen der Stadt Kolberg. Übrigens blieben im nordöstlichen Teil des Rathauses aus dem 16. Jahrhundert einige architektonische Elemente erhalten, darunter der Pranger, an den die Verbrecher gebunden waren.

Historisches Museum

Im Rathaus befindet sich ein Museum, dessen Exponate der Geschichte von Kolberg gewidmet sind. Mit Hilfe des Führers können die Museumsbesucher viele interessante Fakten über die historische Vergangenheit von Kolberg erfahren und sich sofort einen Film über das Kurort ansehen.

Galerie für Moderne Kunst

Im Rathaus können Sie die Kunstgalerie mit Originalausstellungen moderner Kunst berühmter Künstler besuchen.

Kathedrale

Die Kathedrale Mariä Himmelfahrt ist ein weiteres altes Wahrzeichen der Stadt und teilweise aus dem 14. Jahrhundert erhalten. Die Kathedrale wurde an der Stelle der noch älteren Nikolaikirche im gotischen Stil erbaut und bot Platz für bis zu 9.000 Gemeindemitglieder unter ihren Gewölben. Aber während des Zweiten Weltkriegs stürzte das Gebäude unter den Bombenangriffen ein, nur ein kleiner Teil blieb erhalten, der nach dem Wiederaufbau zur Basilika wurde. Jetzt ist die ehemalige Kathedrale aufgrund ihres hohen Kirchturms von weitem sichtbar und in der Nähe können Sie gewölbte hohe Fenster bewundern, die mit farbigen Mosaiken biblischer Themen verziert sind. Im Inneren befinden sich auf wundersame Weise erhaltene Schätze wie ein Altar aus Holz aus dem 15. Jahrhundert, einige mittelalterliche Grabsteine ​​mit noch sichtbaren Epitaphien, biblische Fresken und ein gotischer Leuchter aus dem Jahr 1327.

Haus Shliffenov

Das im 15. Jahrhundert im gotischen Stil erbaute Herrenhaus zeichnet sich unter anderem durch dunkle Backsteinmauern, Giebeldach, ungewöhnliche Form und nach oben abnehmende Bogenfenster aus. Heute ist es das älteste Wohnhaus des Ortes.

Bernsteinmuseum

Ein weiterer interessanter und informativer Ort für Touristen in Kolberg ist das Bernsteinmuseum. Hier finden Sie eine umfangreiche Sammlung von "Sonnensteinen" in verschiedenen Altersstufen, Größen und Farben. Museumsgäste erfahren alles über die Entstehung von Bernstein, seine Eigenschaften und Qualitäten, die Verwendung für kosmetische und medizinische Zwecke. Übrigens können Sie unter den Exponaten die alten Werkzeuge sehen, mit denen Edelsteine ​​verarbeitet und Schmuck hergestellt werden. Das Museum verfügt auch über ein Souvenirgeschäft, in dem Sie Bernsteinprodukte und vorgefertigten Schmuck kaufen oder die Kreation eines individuellen Gegenstands mit einem Lieblingsstein bestellen können.

Leuchtturm

Kolberg hat einen 26 Meter hohen Leuchtturm, der nicht nur den Weg zu den Seeschiffen zeigt, sondern auch Touristen einlädt, die Aussicht auf die Ostsee von seiner Doppelgalerie aus zu bewundern. Im Inneren des Leuchtturms befindet sich außerdem ein funktionierendes Mineralienmuseum mit einer umfangreichen Sammlung.

Pierce

Für Gäste von Kolberg ist ein Abendspaziergang entlang der Hauptseebrücke des Orts ist ein muss. Dies ist ein malerischer Ort mit einer 220 m langen Anlegestelle, die mit Pavillons geschmückt ist, einem Café mit Blick auf die Ostsee und Kiosken sowie Laternen, die abends vorhanden sind und in regelmäßigen Abständen die Farben wechseln. Eine solche Beleuchtungslösung malt das Meer in hellen und schönen Farben, die auf Fotos magisch aussehen.

Hortulius-Gärten

Im Vorort des Ortes Kolberg befindet sich ein malerischer Botanischer Garten Hortulius. Der Garten ist das ganze Jahr über geöffnet und der einzige in ganz Polen, der in thematische Zonen unterteilt ist. Man kann sagen, dass es in Hortulus nicht einen Garten gibt, sondern 28, da jede Zone einzigartig und in einem bestimmten Stil dekoriert ist. Zum Beispiel gibt es englische Gärten, französische, italienische, chinesische und japanische, Alpenwiesen, Heidewiesen, Steinparks, Wasserparks, Gärten mit duftenden Kräutern usw. Besonders interessant sind Gärten der Gefühle und Gärten, in denen verschiedene Blumen wachsen, aber nur eine farbe. Die Gassen sind mit Skulpturen, Labyrinthen, Gartenhäusern, gemusterten Blumenbeeten, Rosenvasen, Sträuchern in ausgefallenen Formen, einem Teich, eleganten Brücken und Bänken geschmückt.